In Kooperation mit der Gesellschaft für Anomalistik e.V (GfA) stellt Grenzwissenschaft-Aktuell.de deren Rubrik „Studie des Monats“ vor. Die aktuelle Studie widmet sich dem Phänomen, dass einige wenige Kinder, die sich an mutmaßlich frühere Leben erinnern, auch Sprachen sprechen können, die sie nie erlernt haben.

Copyright/Quelle: Tuna Ölger via Pixabay
Die von dem amerikanischen Psychiater Ian Stevenson (1918 – 2007) begründete Forschung zu Fällen von Kindern, die sich an vorangegangene Leben zu erinnern scheinen, den sogenannten Cases of Reincarnation Type (CORT), ist faszinierend. Sie wird auch nach Stevensons Tod an der von ihm gegründeten Division of Perceptual Studies (DOPS) an der University of Virginia weitergeführt. Das dort angelegte Archive enthält inzwischen mehr als 2.000 dokumentierte Fälle. Zu den bemerkenswertesten, aber auch sehr seltenen Fällen gehören diejenigen, in denen Kinder fremde Sprachen sprechen können, ohne sie erlernt zu haben. Man bezeichnet dieses Phänomen als Xenoglossie. Die Autor:innen der Studie des Monats, die an der DOPS arbeiten, stellen einen Vergleich von CORT-Fällen mit und ohne Xenoglossie an. Dabei wird der Frage nachgegangen, ob sich die Xenoglossie-Fälle durch bestimmte Merkmale auszeichnen.
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Zwei Hypothesen werden geprüft: (1) Spielt das Bildungsniveau der Eltern und eine frühe Sprachentwicklung bzw. besondere Sprachbegabung der betroffenen Kinder eine zentrale Rolle („enhanced memory“ pathway)? Dies würde auf eine mögliche konventionelle Erklärung hindeuten. (2) Ist das Auftreten starker Emotionen bei den Rückerinnerungen sowie ein gewaltsamer Tod („emotion-trauma“ pathway) charakterisierend für diese Fälle? Dies würde eine anomalistische Deutung nahelegen.
Die Studie finden Sie unter folgendem Link:
Cozzolino, P., Pehlivanova, M., & Tucker, J. B. (2025). Past-life Memories and Foreign Languages: An Exploration of Xenoglossy in Cases of the Reincarnation Type. Journal of Anomalous Experience and Cognition, 5(2), 111–135. https://doi.org/10.31156/jaex.27464
