GEP-Untersucher beantworten Fragen zur Bestätigung einer visuellen UFO-Sichtung durch Passiv-Radar

Geschrieben am 28.06.2025
von Andreas Müller

Lüdenscheidt (Deutschland) – Im vergangenen Februar berichteten Forscher der „Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens e.V.“ (GEP) von der erstmaligen Bestätigung einer visuellen UFO-Sichtung durch die Detektion einer Passiv-Radaranlage. In Folge der Berichterstattung zum Fall kam es zu zahlreichen kritisch-konstruktiven Fragen und Kommentaren zur Sichtung, Detektion und deren bisherigen Deutung als „Good UFO“ durch Leserinnen und Leser. Im aktuellen „Journal für UFO-Forschung“ (JUFOF) gehen die GEP-Untersucher auf diese Fragen und Kommentare ein.

Source/Copyright: GEP, ufo-forschung.de
Source/Copyright: GEP, ufo-forschung.de

– Lesen Sie vorab die Hintergründe zur Sichtung und Passivradar-Detektion HIER

Dadurch, dass sich die GEP sich dazu entschlossen hatte, den außergewöhnlichen Fall neben der Vereinszeitschrift „JUFOF“ auch über www.grenzwissenschaft-aktuell.de einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen, wo dieser auch in einer englischsprachigen Version erschien, stieß der Fall national wie international auf großes Interesse und wurde von verschiedenen UFO-Forschern, Podcasts und YouTube-Kanälen aufgegriffen. In sozialen Medien und Kommentarspalten setzten sich zahlreiche Nutzer intensiv mit dem Beitrag auseinander und stellten teils kritische Fragen.

Bei dem folgenden Artikel handelt es sich um eine gekürzte Version und ausgewählte Auszüge des aktuell im „Journal für UFO-Forschung“ (JUFOF 03/2025, Jg. 46, Nr 279, S.73–85) erschienen Gesamtartikels der GEP, in dem auf einige dieser Kommentare und Fragen eingegangen wird, „auch weil wir durch diese Beiträge neue Erkenntnisse gewinnen konnten“, so die Autoren Josef Garcia (JG) und Hans-Werner Peiniger.

– Das JUFOF ist das vereinsinterne Vereinsorgan der GEP. Im Rahmen einer MItgliedschiahft in der Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens e.V. (GEP) ist das JUFOF kostenlos, kann aber auch als Jahresabo HIER aboniert werden.

Zuschauer des populären Youtube-Kanals „LPIndie“ übermittelten unter anderem Folgenden Fragen und Kommentare:

Frage: „Sendet ein Objekt auf einer Frequenz hat man einen senkrechten Strich?“.
Antwort JG: Ein Objekt sendet nicht auf einer Frequenz, sondern das Objekt liefert eine Reflexion.

Zitat: „Ich finde also, dass es höchst unwahrscheinlich ist, dass dieses Bild das Objekt abbildet, was diese Person gesehen hat…“
Antwort JG: Es müsste schon ein sehr großer Zufall sein, dass die beschriebene Erscheinung um genau diese Uhrzeit tatsächlich die ungefähre Form auf dem Wasserfall des Passivradars darstellt.

Zitat: „Als Amateurfunker hat man täglich mit witzigen Anzeigen auf dem Wasserfall zu tun.“
Antwort JG: Das ist korrekt! Die Anwendung des Passivradars ist nur sinnvoll, wenn folgende Regeln bzw. Voraussetzungen erfüllt sind:
– Es liegt bereits ein Augenzeugenbericht vor, der die genaue Uhrzeit und den Standort des Vorfalls enthält.
– Der genannte Ort befindet sich innerhalb des von der Passivradarstation abgedeckten geographischen Gebiets. In diesem Fall können die aufgezeichneten Radarsignale anhand von Screenshots zum entsprechenden Zeitpunkt auf passende Signaturen überprüft werden.

Zitat: „Jedenfalls ist nur eines wichtig… Wie sollte ein Signal wechselnder Frequenz auf einem Diagramm über Zeit genau die Form repräsentieren, die das reflektierende Objekt hat? Das ist unlogisch!“
Antwort JG: Die Empfangsfrequenz wechselt nicht. Die französische Militärradarstation GRAVES arbeitet fest auf der Frequenz 143,050 MHz. Am Empfänger wird in der Betriebsart (CW) eine Bandbreite von 2000 kHz eingestellt.

GRAVES-Sendeantennen am Sehr geehrte Frauanzösischen Standort Broye-Aubigney-Montseugny.Quelle: https://ea1uro.com/radio/graves/
GRAVES-Sendeantennen am Sehr geehrte Frauanzösischen Standort Broye-Aubigney-Montseugny.
Quelle: www.ea1uro.com/radio/graves

Zitat: „Es kann auch sein, dass das gezeigte Signal von einem Spaßvogel auf der Erde erzeugt worden ist. Das kann (leider) jeder Hobbyist mit Funkkenntnissen hinbekommen“
Antwort JG: Das Senden auf diesem Frequenzbereich ist grundsätzlich verboten – auch für Hobbyfunker. Eine solche Übertragung würde militärische Frequenzen stören und könnte strafrechtliche Konsequenzen sowie militärische Ermittlungen nach sich ziehen. Daher ist es äußerst unwahrscheinlich, dass absichtlich auf dieser Frequenz gesendet wurde. Selbst im hypothetischen Fall einer unerlaubten Übertragung wäre es ein außergewöhnlicher Zufall, wenn diese genau zum fraglichen Zeitpunkt stattfand und zudem eine Signalstruktur erzeugte, die exakt der optischen Erscheinung im Wasserfalldiagramm entspricht.

Zitat: „Und man kann übrigens aus dem Radarbild, welches das Spektrum zeigt, nicht das Aussehen des Phänomens ableiten, denn das Radar zeigt lediglich den Dopplereffekt im Verlauf der Zeit.“
Antwort JG: Guter Punkt! Meine Passivradar-Kollegen und ich sind aber der Meinung, dass für das Darstellen des Dopplereffekts die Reflexion länger auf dem Wasserfall sein müsste. Beispiel die ISS: Beim Beobachten der Internationalen Raumstation auf Passivradar ist der Dopplereffekt besonders gut zu beobachten. Die Reflexion hat eine lange gebogene Spur auf dem Wasserfall, der mehrere Minuten aufgezeichnet werden kann.

Gebogenen Spure der ISS.Quelle: http://dk5ec.de/Graves-Echo.pdf
Gebogenen Spure der ISS.
Quelle: http://dk5ec.de/Graves-Echo.pdf

Zitat: „Dies könnte eine ionisierte Spur sein. Nach meiner Ansicht also eher ein auf der Atmosphäre „springender“ Meteor. ???“
Antwort JG: Auch ein guter Punkt! Das typische „Einfliegen“ des Meteors wird in der Regel als lange Flugspur dargestellt, diese fehlt jedoch auf dem Passivradar. Aber es könnte vielleicht möglich sein.

Reflexionsspur eines Meteoriden.Quelle: Josef Gracia
Reflexionsspur eines Meteoriden.
Quelle: Josef Gracia
GRAVES-Spur eines Meteororiden und dessen Explosion.Quelle:
GRAVES-Spur eines Meteororiden und dessen Explosion.
Quelle: „Wilhelm“ via Forum Astronomie GRAVES

Bemerkenswert ist, dass sich ein Zuschauer gemeldet hat, der nördlich von Offenburg lebt und zur gleichen Uhrzeit das von der Zeugin beschriebene ‚Kettengeräusch‘ ebenfalls wahrgenommen hat. Er wohnt rund 20 Kilometer Luftlinie vom Ort der Sichtung entfernt.
Eine weitere Zuschauerin äußerte die Vermutung, dass zum fraglichen Zeitpunkt möglicherweise eine Bundeswehrübung in der Umgebung stattgefunden haben könnte. Ich habe daraufhin beim Luftfahrtamt der Bundeswehr nachgefragt und eine schriftliche Bestätigung erhalten, dass in dem angegebenen Zeitraum keine militärische Übung durchgeführt wurde.

Kommentare aus anderen YT-Kanälen vermuteten Vogelschwärme, Flugdrachen oder Militärtests als mögliche Erklärungen für das Passivradar-Signal. Dazu erläutert Josef Garcia: “Ebenso wie Vogelschwärme können auch selbst hroße Drachen oder Reiseballons auf dem Passivradar keine Reflexion erzeugen und sind daher als Ursache auszuschließen. Auch für militärische Test konnten wir keinerlei Hinweise finden.” Nicht völlig auszuschließen sei hingegen, dass auch Folienballons, die meistens mit einer hauchdünnen Aluminiumschicht überzogen sind, im Passivradar eine Reflexion erzeugen können. Aufgrund ihrer geringen Größe müssten sich solche Ballons allerdings in unmittelbarer Nähe zu einer Passivradarstation befinden, um ein detektierbares Signal zu erzeugen. Dieser Aspekt lässt sich laut Einschätzung der GEP-Autoren nach auch auf andere konventionelle Objekte wie etwa Drohnen übertragen.

Auch zum Beitrag der GEP selbst auf dem GEP-Youtube-Kanal gab es zahlreiche Kommentare und Fragen:

Frage: „Drohne mit einem LED-Band“
Antwort JG: Bei einer Drohne oder einem Flugzeug hätte das Passivradar eine kontinuierliche Flugspur als Reflexion aufgezeichnet. In diesem Fall jedoch war das Objekt nur kurz sichtbar und verschwand sofort wieder – genau das spiegelt sich auch in der vom Passivradar erfassten Signatur wider.

Frage: „Kann man aus der Radaraufnahme auf die Flughöhe schließen?“
Antwort JG: Nein, leider nicht. Dafür müssten mindestens zwei weitere Passivradaranlagen im Abstand von ca. 1000 Metern in Betrieb gewesen sein.

Frage: „Möglicherweise ein Meteor? Würde die kurze Erscheinungsdauer, und das Geräusch erklären (Aufeinandertreffende Perlen). Die Wellenform könnte durch ein verwehen durch Wind entstanden sein, wenn die Objekte sozusagen eine Spur gezogen haben. In dem Moment wo die Objektgröße durch das verglühen zu klein wurde verschwanden sie dann vom Radar. Nur eine Idee.“
Antwort JG: Entgegen jahrelanger Erfahrung und dem Beobachten von Meteorspuren auf dem Passivradar fehlt bei dieser Beobachtung das typische „Einfliegen“, also die lange Spur eines Meteors.

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Kommentar: „Ich habe das mal durch das neue KI Modell von Google 3.5 experimentell gejagt und mir Erklärungen geben lassen: Das Kernproblem ist, dass das Passivradarbild eine Struktur zeigt, die teilweise wie ein Flugzeug aussieht, aber auch eine auffällige wellige Unterkante hat, während die Skizze (die als visuelle Bestätigung gilt) nur diese wellige Linie darstellt. Hier sind die Erklärungen, die versuchen, beides zu vereinen: Flugzeug mit Bannerschlepp: Das Passivradar detektiert das Flugzeug (daher die flugzeugähnlichen Teile im Radarbild) und das dahinter geschleppte, lange Banner. Die visuelle Beobachtung (bestätigt durch die invertierte Skizze) konzentriert sich auf das auffälligste Element: das sich wellenförmig bewegende Banner. Interpretation des Passivradarbildes / Artefakte: Möglicherweise sind die flugzeugähnlichen Strukturen im Passivradarbild (Flügel, Leitwerk) durch technische Effekte (wie Störungen, Mehrwegeausbreitung) entstanden oder überbetont. Das „echte“ Signal, das auch visuell durch die Skizze bestätigt wird, ist primär die wellige Struktur/Linie. Das Radar hat diese korrekt erfasst, aber zusätzlich vielleicht Störsignale gezeigt. Formation oder Schwarm: Eine Formation von kleineren Objekten (Drohnen) oder ein dichter Vogelschwarm könnte für das Passivradar ein komplexeres Bild ergeben. Visuell könnte diese Formation oder der Schwarm aber aus der Entfernung wie eine einzelne, sich wellenförmig bewegende Linie ausgesehen haben, was dann in der (invertierten) Skizze festgehalten wurde. Unidentifiziertes oder ungewöhnliches Phänomen (UAP): Sollten die obigen Erklärungen nicht zutreffen, bleibt die Möglichkeit, dass es sich um ein Objekt oder Phänomen handelt, das sich nicht einfach klassifizieren lässt und sowohl eine ungewöhnliche Radarsignatur als auch eine ungewöhnliche visuelle Erscheinung (wellige Linie, wie in der Skizze bestätigt) aufweist. Die Erklärung mit dem Bannerschlepp bietet oft eine gute Möglichkeit, die Diskrepanz zwischen einem komplexeren Radarbild (Flugzeug + Anhang) und einer einfacheren visuellen Beobachtung (nur der auffällige Anhang/die Bewegung) zu überbrücken. Allerdings kann die KI die beschriebenen Geräusche nicht zuordnen – wenn diese tatsächlich zusammen hängen sollten, dann schlägt Gemini 3.5 pro experimental tatsächlich UAP als wahrscheinlichste Option vor. Für eine weitere Bewertung bräuchte es mehr Daten. Auch weitere visuelle Bestätigungen wären hilfreich, auch wie ermittelt wurde, dass kein Flugzeug unterwegs war. Auschliessen würde ich ein Flugzeug nicht.“
Antwort JG: Zum Zeitpunkt der Sichtung befand sich auch ein Flugzeug im weiteren Beobachtungsgebiet. Auf dem Passivradar erschien dessen Spur als schwache, längliche Linie. Ein „Werbebanner“ besteht in der Regel aus einem Kunststoff oder Stoff. Dieses Material erzeugt im Passivradar keine Reflexionen und ist somit in den Radaraufzeichnungen nicht sichtbar. Auch Vogelschwärme verursachen keine Reflexionen im Passivradar. Aus der Analyse Tausender bekannter Flugzeugspuren wissen wir, dass diese sich typischerweise als kurze, unterbrochene, gerade Linien im sogenannten Wasserfall-Diagramm des Passivradars darstellen. Daher können wir mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen, dass das beobachtete Phänomen mit einem Flugzeug oder einer Drohne in Zusammenhang steht.

Fragen zum Radar: „Da das Radarbild so aussieht wie es aussieht, muss das am Himmel also wirklich diese Form gehabt haben? Es kann also beispielsweise nicht ein Zeppelin sein, der sozusagen sowas wie eine Leuchtreklame an sich dran hätte. Es muss ein schlangenförmiges Objekt mit zwei separaten Einzelobjekten sein? Und: Wie muss ich das Radarbild lesen? Ist das wie eine Landkarte in x- und z-Richtung? Oder ist das Radarbild ein Blick in den Himmel, in Richtung Horizont?“
Antwort JG: Ich gehe von drei Objekten aus: der wellenförmigen Spur sowie zwei separaten Punkten. Die exakte Flugrichtung lässt sich leider nicht bestimmen – dafür wären mindestens zwei weitere Passivradaranlagen in einem Abstand von etwa 1.000 Metern erforderlich gewesen. Eine grobe Richtung kann jedoch angegeben werden: Auf dem Bildschirm entspricht die rechte Seite Westen, die linke Osten. Die Empfangsantenne selbst ist auf den Südwesten zum Horizont ausgerichtet.

Frage: „Wie kann man nun verifizieren? Was wenn sich Augenzeuge und Radarbesitzer kennen um eine spektakulären Fall zu generieren, also Radarbild vor den „Augenzeugen“ existierte? Ich bin kein Skeptiker, aber das wird deren erste Frage sein …“
Antwort JG: Ein solcher Verdacht entbehrt jeglicher Grundlage. Es liegt ein glaubwürdiger Zeugenbericht vor und das Passivradarsignal wurde erst bei einer späteren Überprüfung der aufgezeichneten Signale entdeckt.

Frage: „Danke für die Erklärungen und die Daten. Interessant wäre, ob das Radarbild nachgestellt werden kann. Z.b. Welche Bilder werden ausgegeben, wenn kurzzeitig statische Reflektoren im Erfassungsbereich sichtbar gemacht werden. Ist praktisch bestimmt nur schwer umsetzbar.“
Antwort JG: Richtig, das ist schwer umzusetzen.

Frage: Ich hab keine Ahnung ob das in Frage kommt oder nicht.. aber könnte es ein Blitzeinschlag oder ähnliche Entladung gewesen sein?
Antwort JG: Die Überprüfung hat ergeben, dass in der Beobachtungszeit keine Blitze aufgetreten sind. Ein Kollege von Metabunk (siehe unten) konnte Folgendes ermitteln: „Eine Überprüfung ergab, dass es tatsächlich einen Blitz gab, jedoch viel weiter südlich, hinter Freiburg im Breisgau, ca. 50 Kilometer vom Sichtungsort entfernt und eine Stunde später“.

Frage: „Interessant …, auch durch die simultan vernommenen Sound-Frequenzen der Zeugen. Vielleicht kann man anhand des Spektrums (Kette/Perlen) im oberen Hz Bereich weitere Schlüsse ziehen..?“
Antwort JG: Leider lassen sich aus den empfangenen Radardaten keine weiteren Rückschlüsse ziehen. Ob das laute, kettenartige Geräusch im Zusammenhang mit der Sichtung steht, ist unklar. Interessant ist jedoch, dass sich ein weiterer Ohrenzeuge gemeldet hat, der das Geräusch zur selben Uhrzeit ebenfalls wahrgenommen hat – allerdings rund 20 Kilometer weiter nördlich.

Auch das englischsprachige international Forum Metabunk.org [des UFO-Skeptikers Mick West] aus den USA hat den englischsprachigen Beitrag auf www.grenzwissenschaft-aktuell.de aufgegriffen und darüber berichtet. Aus der darauffolgenden Diskussion ergaben sich wichtige Punkte:

Die auf dem Screenshot des passiven Radarsystems angezeigten Zeitstempel sind in UTC.
Es wird behauptet, dass sich zu diesem Zeitpunkt keine konventionellen Flugzeuge in dem Gebiet befanden.

Anmerkung Metabunk: „Ich kenne mich mit passivem Radar nicht aus, daher weiß ich nicht, ob das eine seltsame Signatur ist, aber wenn man sich das Gebiet auf adsbexchange ansieht, sieht man, dass eine von DHL betriebene B752 fast in der genauen Sekunde, in der das Signal erkannt wird, in die passive Radarabdeckung eindringt (die Auflösung von adsbexchange beträgt nur 10 Sekunden und der passive Radarbereich wird im Artikel als ungefähr angegeben, aber es scheint eine sehr gute Übereinstimmung hinsichtlich Ort und Zeit zu sein).“
Antwort JG: Das ist korrekt! Diese Aussage von mir war nicht richtig. Ich habe beim Überprüfen des Flugverkehrs mit ADS-B Exchange einen Datumstippfehler gemacht. Richtig ist, dass sich zum Zeitpunkt der Sichtung in westlicher Richtung, in ca. 5000 Meter Höhe, eine DHL-Maschine befand. Ich konnte aber nachweisen, dass die DHL-Maschine nichts mit dem Passivradarsignal der UFO-Sichtung zu tun hat. Auf dem Radarbild sind beide Radarspuren, die des Flugzeugs und die des UFOs, getrennt sichtbar. Die DHL-Maschine war nicht der Auslöser der UFO-Sichtung. Eine Richtigstellung erfolgte auch im letzten JUFOF.

Die vertikal verlaufende unterbrochene Spur der vom Passiradar registrierten Reflexion der DHL-Maschine. Rechts im Bild die Screenshots der von ADS-B Exchange erstellten Luftlagebilder, die die Position des Flugzeugs anzeigen.
Die vertikal verlaufende unterbrochene Spur der vom Passiradar registrierten Reflexion der DHL-Maschine. Rechts im Bild die Screenshots der von ADS-B Exchange erstellten Luftlagebilder, die die Position des Flugzeugs anzeigen.

Das obige Bild zeigt die vertikale, unterbrochene Spur der vom Passivradar registrierten Reflexion der DHL-Maschine. Für kurze Zeit befanden sich das Flugzeug und das beobachtete Phänomen in der Sichtlinie der Zeugin und überlappten sich. Die genaue Entfernung zwischen beiden lässt sich anhand der Reflexionsspuren nicht bestimmen. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass die Piloten das Phänomen wahrgenommen haben könnten. Dafür hätten sie jedoch in genau dem kurzen Moment des Erscheinens in die entsprechende Richtung blicken müssen. Zudem hätte das Phänomen groß genug sein müssen, um ins Blickfeld zu fallen. Die Zeugin selbst nahm das Flugzeug nicht wahr, vermutlich weil es zu weit entfernt war und im Vergleich zum Phänomen visuell unauffällig blieb.

Anmerkung Metabunk: „Entweder war das Phänomen nicht weit entfernt oder das Geräusch kam nicht von dem Phänomen.“
Antwort JG: Das Geräusch muss nicht zwangsläufig etwas mit dem Phänomen zu tun haben, das ist richtig. Der Sichtungsort ist umgeben von Weinreben und es war gerade Saison, um Weintrauben zu ernten. Der Gedanke von mir war, dass vielleicht eine Erntemaschine dieses Geräusch zufällig erzeugt haben könnte. Die Zeugin und der Hörzeuge wohnen schon seit vielen Jahren in diesem Gebiet und sind mit den Maschinengeräuschen der Erntemaschinen vertraut, aber so ein Geräusch haben sie noch nie gehört.

Anmerkung Metabunk: „Ich dachte, der Zeuge könnte einen Blitzeinschlag zwischen Wolke und Flugzeug beobachtet haben. Die Wellenlinie stellt den Blitz dar, die beiden Punkte die Flügellichter. Diese korrespondierten zufällig mit dem Einflug des Flugzeugs in den passiven Radarbereich. Der Artikel behauptet, der Himmel sei klar gewesen, aber ich möchte das gerne überprüfen.“
Antwort JG: Eine Überprüfung ergab, dass es tatsächlich einen Blitz gab, jedoch viel weiter südlich, hinter Freiburg im Breisgau, ca. 50 Kilometer vom Sichtungsort entfernt und eine Stunde später. Das Wetter wurde von Metabunk überprüft und es war, wie von der Zeugin angegeben, wolkenlos mit klarem Sternenhimmel. Eine Überprüfung der Blitzeinschläge ist z.B. hier möglich.

Anmerkung Metabunk: „Am 20.09.2024 wurde in Deutschland nur ein Feuerball an AMS gemeldet, allerdings handelte es sich nicht um eine Übereinstimmung, da dieser 14 Stunden später eintrat.“

Anmerkung Metabunk: „Ich frage mich, was der Augenzeuge über das Gesehene genau glaubt.“
Antwort JG: Die Zeugin hat so etwas noch nie gesehen. Sie glaubt nicht an Aliens und denkt eher an irgendein natürliches Phänomen.

Anmerkung Metabunk: „Handelt es sich bei der Wellenlinie um ein physisches Objekt in Wellenform? Oder ist es die Spur eines anderen Objekts?“
Antwort JG: Ich vermute, dass es drei Objekte waren.

Anmerkung Metabunk: „Sind die beiden Punkte zwei separate Objekte oder zwei Lichter, die an einem einzigen Objekt befestigt sind?“
Antwort JG: Das lässt sich leider nicht sagen.

Anmerkung Metabunk: „Welche Beziehung besteht zwischen der Wellenlinie am Himmel und der Radarwellenlinie?“
Antwort JG: Die von der Zeugin beobachtete Wellenlinie lässt sich mit meiner Passivradaranlage nicht 100 % exakt auf der Radarwellenlinie abbilden. Eine Empfangsanlage in dieser Preisklasse – im Bereich weniger hundert Euro – bietet keine hochauflösende Darstellung. Professionelle Systeme hingegen könnten die Form und Auflösung des Objekts wesentlich detaillierter wiedergeben und kämen der Beschreibung der Zeugin deutlich näher.

Anmerkung Metabunk: „Ist es ein ‚Radarbild‘ der Form eines einzelnen Objekts?“
Antwort JG: Nein, es könnten auch drei Objekte gewesen sein.

Anmerkung Metabunk: „Zeigt die Radarwellenlinie die Bahn des Objekts, das die Wellenlinie am Himmel erzeugt hat?“
Antwort JG: Das kann ich leider nicht beantworten. Für die Ermittlung der genauen Bahn des Objekts müssten mindestens zwei weitere Passivradaranlagen im Abstand von ca. 1000 Metern in Betrieb gewesen sein.

Anmerkung Metabunk: „Zum Thema passives Radar: Ist die erfasste Wellenlinie eine augenblickliche Darstellung eines Objekts oder eine im Laufe der Zeit entstandene Spur, die die Bewegung eines Objekts zeigt?“
Antwort JG: Es handelt sich um eine augenblickliche Darstellung eines oder dreier Objekte. Die Radarsignatur erscheint ganz kurz und ist wieder weg. Das Abbild zeigt die im Sekundenbereich entstandene Reflexion.

Anmerkung Metabunk: „Beide Geräuschbeschreibungen könnten sich auf Geräusche beziehen, die ich schon einmal von Blitzeinschlägen gehört habe.“
Antwort JG: Einer Überprüfung zufolge gab es keinen Blitzeinschlag.

Anmerkung Metabunk: „Nun, diese Behauptung kann man sofort als völligen Schwachsinn abtun. In der Skizze des Zeugen ist die y-Achse räumlich – genauer gesagt „vertikal“. Im Radardiagramm ist die y-Achse, wie Sie bemerken, zeitlich; der Chirp scheint etwa eine Sekunde lang zu sein. Ebenso ist die x-Achse für den Zeichner mit ziemlicher Sicherheit horizontal, und sofern ich die Anzeige nicht falsch interpretiere (wo ist die Achse im Diagramm – was messen wir hier eigentlich?), misst das passive Radar die Frequenz entlang dieser Achse (die vertikale Linie ist also ein intermittierender reiner Ton). Raum/Raum vs. Frequenz/Zeit. Jede „Übereinstimmung“ ist reiner Zufall.“
Antwort JG: Das Passivradar zeichnet nur Reflexionen und deren Form und Spur auf. Selbst Metabunk bestätigte, dass das Passivradar durchaus in der Lage ist, Reflexionen wie zum Beispiel die der ISS und deren Flugspur darzustellen.

Anmerkung Metabunk: „Super! Ich hatte gehofft, jemand weiß, wie das alles funktioniert! Ein wahrscheinlicherer Kandidat für das Radarsignal wäre also eher ein Satellit oder ein Meteorit als ein Flugzeug oder ein anderes lokales Objekt, wenn ich das richtig verstehe?“
Antwort JG: Passivradar wird seit vielen Jahren erfolgreich eingesetzt, unter anderem zur Erfassung von Meteoroiden. Aufgrund der langjährigen Beobachtung und Analyse sind die typischen Radarreflexionen von Satelliten, Flugzeugen und Meteoroiden gut dokumentiert und charakteristisch erkennbar. Das beobachtete Phänomen weist jedoch keinerlei Ähnlichkeit mit den bekannten Signaturen dieser Objekte auf.

Anmerkung Metabunk: „Nennen die Leute solche Displays tatsächlich „passives Radar“, obwohl es kein Radar ist und keine Richtungsbestimmung oder Entfernungsmessung stattfindet? Das sieht aus, als wäre es nichts weiter als das Spektrum des Signals, vermutlich von einem SDR. Um es „Radar“ zu nennen.“
Antwort JG: GRAVES sendet rund um die Uhr auf der Frequenz 143.050 MHz ein Signal. Wenn ein Objekt, das eine Reflexion erzeugen kann, dieses Sendesignal kreuzt, wird auf dem Passivradar die Reflexion angezeigt.

Anmerkung Metabunk: „Sehe ich da ein weiteres Beispiel für eine einfache Logik:
Diese Antenne und SDR können für passives Radar verwendet werden. Ich verwende diese Antenne und SDR. Deshalb mache ich passives Radar? Das habe ich auch so verstanden. Sie betrachten ein Wasserfalldiagramm, das Signalstärke und Frequenz im Zeitverlauf zeigt. Und doch scheinen sie zu glauben, sie würden ein echtes Bild des Himmels betrachten, als wäre es von einer Kamera aufgenommen worden? Ich hoffe wirklich, dass ich hier selbst etwas falsch verstehe, denn das wäre ein völlig krasser Irrtum, auf dem Ihre „Untersuchung“ basieren könnte.“
Antwort JG: Passivradar mit einem SDR reagiert nur auf Reflexionen von Objekten, die den Sendestrahl von GRAVES kreuzen.

Anmerkung Metabunk: „Ja, technisch gesehen ist es kein Radar, aber die Leute tun es trotzdem. So ist das Leben und die Zweckmäßigkeit. Ich denke, „passives Aufzeichnen einer Funkreflexion von einem entfernten Funksender, der zufällig ein Radar ist“ wäre ein treffenderer Begriff – aber nicht gerade treffend. Ein echtes passives Radar könnte mehrere Empfänger zur Triangulation verwenden, ohne jedoch die Sendeimpulse steuern zu können, z. B. die SDR-basierten Kits, die Sie dafür erwähnen.“
Antwort JG: Passivradar ist tatsächlich ein echtes Radar! Es wird weltweit besonders gerne vom Militär eingesetzt. Einer der Marktführer von Passivradar, die Firma Hensoldt, kommt aus Deutschland. Es ist korrekt, dass man mit einer Triangulation von drei Empfängern und Antennen viel mehr Informationen erfassen könnte, wie Geschwindigkeit, Richtung etc.

Anmerkung Metabunk: „Du willst doch nicht etwa behaupten, dass ein einfaches Spektrum-Diagramm „rückwärts entwickelt“ wurde, um eine UFO-Geschichte zu erstellen, oder? Wer würde so etwas tun?“
Antwort JG: Ein solcher Verdacht entbehrt jeglicher Grundlage. Es liegt ein glaubwürdiger Zeugenbericht vor und das Passivradarsignal wurde erst bei einer späteren Überprüfung der aufgezeichneten Signale entdeckt.

Anmerkung Metabunk: „Nun, das ist sicherlich nicht ungewöhnlich. Fairerweise muss man aber sagen, dass es durchaus plausibel ist, dass der Autor des Artikels einfach nicht alle technischen Details verstanden hat, die Herr Garcia erläuterte. Viele Artikel auf Websites mit dem Thema „Wissenschaftsnachrichten“ erwecken tatsächlich diesen Eindruck. Nicht jeder Journalist hat auch Physik studiert.“
Antwort JG: Das ist richtig. Da Passivradar ein technisch komplexes Thema ist, verlieren viele Menschen schnell das Interesse, wenn es zu detailreich wird. Daher wurde nur ein kurzer und verständlich gehaltener Überblick erstellt.

Anmerkung Metabunk: „Das Erscheinungsbild des Lichtphänomens ist höchst ungewöhnlich und passt zu keinem bekannten UFO-Stimulus. Also ist es kein UFO? Oder ist es ein unbekanntes UFO? Das erste UFO der Welt?“
Antwort JG: Meiner Meinung nach hat diese Erscheinung NICHTS mit UFOs im engeren Sinn zu tun und schon gar nicht mit Aliens. Für mich ist es ein Phänomen, das wir bis jetzt nicht erklären konnten.

In einer Diskussion zwischen den beiden Autoren dieses Artikels wurde zuletzt unter anderem die mögliche Anzahl der beobachteten Objekte erörtert. Im Zusammenhang mit den beiden dem Phänomen vorstehenden „Punkten“ wurden aufgrund des Passivradarsignals zwei Szenarien in Betracht gezogen:

  1. Es könnte sich um ein einzelnes Objekt gehandelt haben, das nach dem Erscheinen zunächst kurz an einer Position verharrte, sich dann in einem leichten Bogen bewegte, erneut kurz stoppte und schließlich verschwand. Die jeweils kurze Verweildauer erzeugte dabei eine stärkere Reflexion, während die Bewegung nur eine schwächere Spur hinterließ.
  2. Alternativ könnte es sich um zwei Objekte gehandelt haben, die in irgendeiner Weise miteinander verbunden waren.

Auch unter Berücksichtigung der optischen Beobachtung durch die Zeugin gehen wir momentan von drei einzelnen Objekten aus.

Fazit
Ehrlich gesagt hat uns das weltweite Echo überrascht. Aus unserer Sicht handelt es sich im Kern lediglich um den Fall, dass eine Zeugin ein ungewöhnliches Himmelsphänomen beobachtet hat – und sinnbildlich gesprochen jemand ein Foto davon gemacht hat. Die meisten Reaktionen interpretierten das Ereignis nicht als außerirdisches Raumschiff, sondern als ein bislang einzigartiges Phänomen, das erstmals mithilfe eines privaten Passivradars erfasst wurde.

Der eigentliche Auslöser für die große Aufmerksamkeit war somit weniger das Phänomen selbst, sondern vielmehr die Tatsache, dass eine Privatperson mit Passivradartechnologie in der Lage war, den Himmel zu überwachen – und dabei etwas Außergewöhnliches zu registrieren.

Wenn auch Sie Interesse an einer eigenen Passivradaranlage haben, wenden Sie sich gerne an die GEP

© Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens, GEP