Statistiken zu UFO-Sichtungen in Deutschland:  GEP gibt erweitertes Datenmaterial frei

Geschrieben am 25.01.2024
von Andreas Müller

Lesezeit: ca. 3 Minuten Lüdenscheid (Deutschland) – Seit 1972 werden in der gemeinnützigen „Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens“ (GEP e.V.) mit Sitz in Lüdenscheid Meldungen unbekannter Himmelsphänomene (UFOs oder UAP) entgegengenommen und wissenschaftlich untersucht. Neben den jährlichen statistischen Auswertungen der Meldungseingänge hat die GEP nun auch eine Vielzahl von weiterem Datenmaterial veröffentlicht. „Die wichtigste Zielsetzung der GEP-Falluntersuchungen ist, wie […]Lesezeit: ca. 3 Minuten
GEP-Jahresübersicht 2023 – Gesamtbericht.Quelle: GEP, www.ufo-forschung.de

GEP-Jahresübersicht 2023 – Gesamtbericht. (Klicken sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)
Quelle: GEP, www.ufo-forschung.de

Lüdenscheid (Deutschland) – Seit 1972 werden in der gemeinnützigen „Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens“ (GEP e.V.) mit Sitz in Lüdenscheid Meldungen unbekannter Himmelsphänomene (UFOs oder UAP) entgegengenommen und wissenschaftlich untersucht. Neben den jährlichen statistischen Auswertungen der Meldungseingänge hat die GEP nun auch eine Vielzahl von weiterem Datenmaterial veröffentlicht.

„Die wichtigste Zielsetzung der GEP-Falluntersuchungen ist, wie die GEP auch in ihrem 2022 veröffentlichten Leitbild darlegt, die Verpflichtung zu wissenschaftlicher Arbeit“, so Dr. Danny Ammon vom GEP-Vorstand. „Das bedeutet, der Umgang mit meldenden Personen folgt einem systematischen, transparenten Untersuchungsprozess mit weitgehend standardisierten Mitteln. Dazu gehören neben definierten Meldekanälen (Sie erreichen die GEP z.B. über ihre Website, per E-Mail oder über Social-Media-Accounts der GEP) auch ein standardisierter Fragebogen, die Einteilung in verschiedene Fallkategorien und eine ausführliche, mit fest vorgegebenen Bestandteilen erzeugte umfangreiche Falldokumentation. Beispiele für solche Dokumentationen finden sich bereits online in der von der GEP betriebenen UFO-Sichtungsdatenbank.“

Auszug aus den Falldokumentationen der GEP in der UFO-Sichtungsdatenbank. (Klicken sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)Quelle: GEP, www.ufo-forschung.de

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Quelle: GEP, www.ufo-forschung.de

Ab 2024 möchten die Forschenden der GEP nun noch einen Schritt weitergehen: „Die durch die Falluntersuchungen über UFOs gesammelten detaillierten Daten sollen der Allgemeinheit und insbesondere interessierten Forschenden im Sinne von Open Science noch besser zur Verfügung stehen.“ Statistische Auswertungen und Grafiken können dabei helfen, einen Überblick über den Stand der Arbeiten der GEP zu gewinnen. Ein Beispiel ist die neue Jahresübersicht, mit der die Untersuchungsarbeit zu den UFO-Fällen des Jahres 2023 dargestellt wird (siehe Titelabbildung und folgende).

GEP-Jahresübersicht 2023 – Kategorien identifizierter Objekte. (Klicken sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)Quelle: GEP, www.ufo-forschung.de

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– Solche Übersichten und kurze Beschreibungen der interessantesten neuen Fälle werden in Zukunft regelmäßig hier auf GrenzWissenschaft-Aktuell.de (GreWi) veröffentlicht und sollen einen direkten Einblick in die aktuelle Arbeit der deutschen UFO-Forschung ermöglichen.

Hintergrund
Im Gegensatz zu jüngsten gegenteiligen Pressemeldungen, gibt es in Deutschland mehr als nur eine Möglichkeit, UFO-Sichtungen zu melden. 1972 gegründet, ist die GEP die älteste ist heute aktive zivile UFO-Forschungsorganisation in Deutschland, die zudem wissenschaftlich fundiert arbeitet und auf eine nennenswerte Mitgliederzahl blicken kann und auch in die internationale UFO/UAP-Forschungsgemeinde integriert ist. Nicht zuletzt ist die GEP auch assoziiertes Mitglied am Interdisziplinären Forschungszentrums für Extraterrestrik (IFEX), an dem als einzigem universitären Forschungszentrum weltweit UAP im offiziellen Forschungskanon einer ordentlichen Universität erforscht werden. Die Schwerpunkte der GEP-Forschungsarbeit liegen in der Einzelfalluntersuchung der übermittelten Sichtungsberichte und Foto-/Videoaufnahmen sowie in der Information der Öffentlichkeit über die Untersuchungsergebnisse. Diese publiziert die GEP unter anderem im zweimonatlich erscheinenden Journal für UFO-Forschung (JUFOF).

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Ein weiterer wichtiger Bestandteil von Open Science ist Open Data, das direkte Veröffentlichen in der Forschung erzeugter Datenbestände unter Wahrung des Datenschutzes. Hierfür stellt die GEP die ihren Forschungen und Auswertungen zugrundeliegende Datenbasis jetzt frei zur Verfügung. Die systematisch erfassten Stammdaten aller jemals von der GEP untersuchten UFO-Sichtungen sind öffentlich im Open-Data-Repository Zenodo verfügbar und werden dort regelmäßig aktualisiert (DOI für die GEP-Falldaten 1972–2023: 10.5281/zenodo.10547073).

Auszug aus den freigegebene Daten der UFO-Fälle der GEP. (Klicken sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)Quelle: GEP, www.ufo-forschung.de

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Weltweit sind die Forschungsdaten der GEP natürlich nur ein Puzzlestück, um dem Rätsel der UFOs mit wissenschaftlichen Mitteln begegnen zu können. Um an einer weitergehenden Standardisierung z.B. der Stammdaten und Dokumentationsinhalte eines UFO-Falls sowie der besseren Vergleichbarkeit und Auswertbarkeit von Daten zu UFOs auch organisations- und länderübergreifend zu arbeiten, bringt die GEP ihre Vorgehensweisen und Ergebnisse in die Community der europäischen (und teils auch internationalen) Forschenden und Organisationen EuroUFO ein. Weitere Informationen hierzu folgen in Kürze!

Buchveröffentlichungen der GEP
– Kramer, Felsmann, Cincinnati: UFOs – Phänomen oder Phantomphänomen?: Eine Analyse des UFO-Phänomens anhand der ungeklärten Sichtungsfälle der GEP
– André Kramer: Vorsicht Verschwörung!: Verschwörungstheorien, UFOs, Atlantis und Paläo-SETI im Lichte rechtsextremer Unterwanderung
– Ammon, Mayer, Peiniger u.a.: UFO-Forschung und Wissenschaft: Beiträge zur übergreifenden GEP-Fachtagung, 2.–3. Mai 2009, Hösbach
– André Kramer: Paläo-SETI: Methodenbausteine für die Suche nach den Spuren Außerirdischer in der Vergangenheit

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