Limina – Akademisches Fachjournal für UFO-UAP-Forschung gegründet

Geschrieben am 05.08.2022
von Andreas Müller

Lesezeit: ca. 4 Minuten New York (USA) – Nachdem bereits im vergangenen Mai an der Universitätsbibliothek Würzburg mit dem „„Research on Unidentified Aerial Phenomena“ (RoUAP)“ die erste akademische Schriftenreihe zur UFO-/UAP-Forschung begründet wurde, geht nun mit „Limina – The Journal of UAP-Studies“ auch das erste akademische Peer-Review-Fachjournal mit einer akademisch hochrangigen Redaktion an den Start. Die grundlegende Absicht des […]Lesezeit: ca. 4 Minuten
Header der Webseite des neuen akademischen Fachjournals „Limina - The Journal of UAP Studies“ und Vorentwurf der Erstausgabe (l.). Copyright/Quelle: limina.uapstudies.org

Header der Webseite des neuen akademischen Fachjournals „Limina – The Journal of UAP Studies“ und Vorentwurf der Erstausgabe (l.).
Copyright/Quelle: limina.uapstudies.org

New York (USA) – Nachdem bereits im vergangenen Mai an der Universitätsbibliothek Würzburg mit dem „„Research on Unidentified Aerial Phenomena“ (RoUAP)“ die erste akademische Schriftenreihe zur UFO-/UAP-Forschung begründet wurde, geht nun mit „Limina – The Journal of UAP-Studies“ auch das erste akademische Peer-Review-Fachjournal mit einer akademisch hochrangigen Redaktion an den Start.

Die grundlegende Absicht des neuen, zunächst halbjährlich erscheinenden Journals ist es, „das Studium nicht identifizierter Luft- und Raumfahrtphänomene auf die nächste Stufe ernsthafter, strenger akademischer Wissenschaft zu bringen“, erläutert die Webseite des Journals einführend.

Der Name (Limina) beziehe sich dabei auf zwei Definitionen des Adjektivs „liminal“, wie sie die Redaktion um den Gründer und Chefredakteur Michael Christian Cifone von der City University of New York als „relevant und notwendig für das Verständnis der Untersuchung des vielschichtigen UAP-Phänomens ansehen“. Hierzu erläutert Cifone: „Die erste Definition von ‚liminal‘ ist ‚eine Übergangs- oder Anfangsphase eines Prozesses‘. In unserem Fall ist dies der Prozess, das Studium des UAP-Phänomens in Richtung einer zukünftigen Wissenschaft voranzutreiben, die in der Lage ist, das Phänomen als Ganzes zu erklären, um seine vielen anomalen Schichten (von den eher physischen bis zu den eher psychischen) einzubeziehen. Die zweite Definition von ‚liminal‘ ist ‚das Einnehmen einer Position an oder auf beiden Seiten einer Grenze oder Schwelle‘. In unserem Fall bezieht sich dies direkt auf das, was Limina untersuchen wird: das UAP-Phänomen als genau eines, das an der Grenze oder Schwelle dessen existiert, was als gewöhnlich oder normal angesehen oder was als akzeptabler Gegenstand ernsthafter akademischer und/oder wissenschaftlicher Untersuchungen angesehen wird.“

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Trotz des wachsenden Bewusstseins für die Existenz von UAP aufgrund von Enthüllungen durch das Militär, Regierungsbehörden und die Berichterstattung darüber selbst in den Mainstream-Medien und trotz der zunehmenden Diskussionen auf Social-Media-Plattformen gibt es bislang keine ernsthafte akademische Fachzeitschrift, die sich speziell dem facettenreichen UAP-Phänomen widmet. Mit „Limina“ wollen die Herausgeber diese Lücke schließen.

„Da die Welt nun beginnt, die Realität von UAP anzuerkennen, tritt die Erforschung von UAP in eine neue Phase ein, in der mehr Wissenschaftler, andere akademische Forscher und große akademische Institutionen ernsthafte Anstrengungen unternehmen, um UAP zu beschreiben, zu verstehen und zu erklären.

Inhaltlich ist „Limina“ multi- und interdisziplinär ausgelegt, um so etwa Psychologie und Sozialwissenschaften ebenso einzubeziehen wie die Natur- und Geisteswissenschaften. „In Anbetracht des noch jungen Status akademischer UAP-Studien wird die Zeitschrift auch Beiträge zu grundlegenden und methodologischen Fragen enthalten, die sich darauf beziehen, wie eine Wissenschaft aussehen sollte, die diese Art von Phänomen untersucht, z. B. welche Phänomene vernünftigerweise als relevant für das UAP-Thema gelten und entscheidende erkenntnistheoretische Fragen darüber, was als legitime Beweise gelten sollte, um darüber nachzudenken, wie z. B. bestimmte Arten von Zeugenaussagen“. Ziel sei es, klare Vorschläge darüber zu erlangen und wiederzugeben, was das Phänomen erfordert und was einer Erklärung zugänglich ist.

Hierzu liegt der inhaltliche Focus von Limina auf folgenden Aspekten:

– Technische Berichte zu den neusten Beweisen für UAP-Sichtungen.
– Naturwissenschaftliche Überlegungen und Untersuchungen der Frage, wie sich UAP fortbewegen und angetrieben werden könnten
– Wissenschaftstheoretische Fragen.
– Psychologische, klinische, soziale, kognitive und neurologische, politische, gesellschaftliche, kulturelle und religiöse Betrachtungen und Fragen im Zusammenhang mit UAP und UAP-Sichtungen.
– Historische Aspekte des UAP-Phänomens.
– Kulturell-anthropologische Aspekte.
– Buchrezensionen
– Kommentare

Der selbst gestellte akademisch-wissenschaftliche Anspruch des neuen Fachjournals spiegelt sich auch in der Besetzung der Redaktion bzw. des Editorial Boards wieder: Herausgeber und Gründer Dr. Michael Christian Cifone von der City University of New York wird von Dr. Michael Silberstein von der University of Maryland at College Park und dem Elizabethtown College als Mitherausgeber unterstützt. Die Reaktion besteht aus internationalen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinn:

Prof. Alexander Wendt von der Ohio State University (Abb. l.) gilt als einer der angesehensten Sozial- und Politikwissenschaftler in den USA und hatte sich in einem vielbachteten TEDx-Vortrag dafür ausgesprochen, dass die Wissenschaft UFOs ernstnehmen müsse (…GreWi berichtete); Prof. Gabriel G. De la Torre forscht an der Universidad de Cadiz über die biologischen Auswirkungen elektromagnetischer Felder; Prof. Stephen C. Finley ist Religionswissenschaftler an der Louisiana State University; Dr. William M. Kallfelz ist Religionsphilosoph an der Mississippi State University; Prof. Kevin H. Knuth lehrt Physik an der State University of New York, Albany; Prof. Jeffrey J. Kripal arbeitet und lehrt am Newton Rayzor-Lehrstuhl für Philosophie und religiöses Denken an der Rice University in Houston, Texas; Prof. James Mattingly ist Wissenschaftsphilosoph an der Georgetown University; Dr. Jacob Haqq-Misra (Abb. r.) ist Meteorologe und Astrobiologe am Blue Marble Space Institute for Science und arbeite auch für die NASA; Prof. W. Mark Stuckey lehrt Physik am Elizabethtown College; Prof. em. Michael E. Zimmerman lehrte Philosophie University of Colorado at Boulder und Dr. Mark Rodeghier ist der präsident und wissenchaftliche Direktor des wissenschaftlich ausgelegten US-amerikanischen Center for UFO Studies (CUFOS).

Bislang einzige Frau im Redaktionsteam ist Dr. Beatriz Villarroel vom schwedischen Nordic Institute for Theoretical Physics, die für Ihre Suche nach unidentifizierten Objekten auf historischen astronomischen Aufnahmen aus der Zeit vor dem ersten menschlichen Stalliten (Sputnik) im Rahmen des Forschungsnetzwerks „VASCO“ bekannt ist (…GreWi berichtete 1, 2, 3) und auch dem Galileo Project und Harvard-Professor Avi Loeb zuarbeitet.

Der deutschsprachige Raum wird von Prof. Dr. Karl Svozil vom Institut für theoretische Physik an der Technischen Universität Wien (Abb. l.) und Prof. Dr.-Ing. Hakan Kayal vertreten. Kayal (Abb. r.) hat an der Universität Würzburg die Professur für Raumfahrttechnik am Lehrstuhl für Informatik VIII inne und leitet zudem mit dem Interdisziplinären Forschungszentrum für Extraterrestrik (IFEX) die einzige auch im Forschungskanon der Universität anerkannte akademische Forschungseinrichtung für UAP-Studien an einer der weltweit ranghöchsten deutschen Universitäten betreibt (…GreWi berichtete).

Starten wird „Limina“ mit einem feierlichen Gründungs-Symposium (online) zur Erstausgabe am 4. und 5. Februar 2023.




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Recherchequelle: Limina

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