Neuer NASA-Chef will auch die NASA an UFO-Untersuchung beteiligen

Geschrieben am 05.06.2021
von Andreas Müller

Lesezeit: ca. 4 Minuten Washington (USA) – Der neue Administrator der US-Raumfahrtbehörde NASA hat sich erstaunlich offen zu den jüngsten UFO-Enthüllungen des Pentagon geäußert und erklärt, dass sich nun auch NASA-Wissenschaftler an den Untersuchungen der vom US-Militär georteten unidentifizierten Phänomene beteiligen. Am 2. Juni 2021 war Nelson gemeinsam mit dem Wissenschaftsdirektor der NASA, Thomas Zurbuchen und der Leiterin des […]Lesezeit: ca. 4 Minuten
Der neue Administrator der NASA, Bill Nelson. Copyright: NASA/Bill Ingalls

Der neue Administrator der NASA, Bill Nelson.
Copyright: NASA/Bill Ingalls

Washington (USA) – Der neue Administrator der US-Raumfahrtbehörde NASA hat sich erstaunlich offen zu den jüngsten UFO-Enthüllungen des Pentagon geäußert und erklärt, dass sich nun auch NASA-Wissenschaftler an den Untersuchungen der vom US-Militär georteten unidentifizierten Phänomene beteiligen.

Am 2. Juni 2021 war Nelson gemeinsam mit dem Wissenschaftsdirektor der NASA, Thomas Zurbuchen und der Leiterin des NASA-Programms für bemannte Raumfahrt Kathy Lueders zu Gast bei einer Pressekonferenz am Hauptquartier der NASA. Hier wurde Nelson nach seiner ersten Rede zur Lage der NASA erstmals um eine Stellungnahme zu den jüngsten Diskussionen um „unidentifizierte Phänomene im Luftraum“ (unidentified aerial Phenomena, UAPs) mit Bezug zur Suche der NASA nach außerirdischem Leben gebeten und erklärte darauf folgendes:

„Hierzu möchte ich, dass Sie Folgendes wissen: Was sie in jüngster Zeit u. a. im Fernsehen über die Navy-Aufnahmen gesehen haben, davon weiß ich bereits aus meiner Zeit bei den Geheimdienst- und Streitkräfte-Komitees.“

Hintergrund
Neben seiner Tätigkeit als Space-Shuttle-Astronaut – Nelson startete am 12. Januar 1986 als Nutzlastspezialist mit der Raumfähre Columbia zur sechstägigen Mission STS-61-C ins All – gehörte Bill Nelson von 2001 bis 2019 als Vertreter Floridas dem Senat der Vereinigten Staaten. Zuvor war er Mitglied des US-Repräsentantenhauses und diente in der Regierung seines Bundesstaates. Nelson hatte den zweithöchsten Rang im Streitkräfteausschuss inne.

„Und ich habe mit diesen Piloten gesprochen. Diese Piloten denken, dass (diese Phänomene) real sind. Aus diesem Grund habe ich auch schon mit Thomas (Zurbuchen) darüber gesprochen, wie die NASA speziell aus wissenschaftlicher Sicht zusätzlich zur Perspektive der Geheimdienste beitragen könnten, Licht auf (diese Situation) werfen zu können.“

Damit beendete Nelson seine Ausführung und gab – leider – an Zurbuchen weiter. Leider, da dieser den Gedanken seines Vorredners eigentlich gar nicht aufgreift, sondern stattdessen geradezu abschweift und statt von Phänomenen, wie sie die Navy-Piloten gesehen und gefilmt haben, fortan über rätselhafte Naturphänomene wie „Wolken und Wetterphänomene“, den Einsatz der nächsten Generation von Weltraumteleskopen beim Studium astronomischer Phänomene und über den Ursprung des Lebens auf anderen Planeten philosophiert.

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Offenbar bedauerten auch andere Journalisten diese Situation und fragen konkret bei Nelson nach: So etwa die CNN-Journalistin Rachel Crane, die Nelson nach seiner Einstandsrede zum Interview gebeten hatte. Auf die Frage der Journalistin, ob er angesichts der Navy-Videos glaube, dass wir von Außerirdischen kontaktiert werden, antwortet Nelson folgendes:

„Nun, ich habe mit diesen Navy-Piloten gesprochen. Und diese Piloten sind sich sicher, dass sie etwas Reales gesehen haben. Und natürlich haben wir alle die Videos der Jets gesehen. Da stellt sich die Frage: Was ist das? Die Antwort: Wir wissen es nicht! Jetzt, da ich der NASA vorstehe, habe ich mich an unsere Wissenschaftler gewandt und sie gebeten, ob sie sich diese Dinge aus einer wissenschaftlichen Perspektive anschauen und versuchen können herauszufinden, was das ist, damit wir eine bessere Vorstellung davon bekommen.

Derzeit wissen wir nicht ob (diese Dinge) Außerirdische sind, ob es Feinde sind oder ob es sich um rein optische Phänomene handelt. Wegen der Eigenschaften und Merkmale, die diese Navy-Piloten beobachtet haben, während sie diese (Objekte) um sie herumflogen, glauben wir derzeit nicht, dass es Letztere sind. (…)

Schlussendlich wollen wir aber wissen, was diese Dinge sind. Und genau deshalb sind wir (NASA) darum bemüht, herauszufinden, was es ist.“

Auf die Nachfrage der Reporterin, was er selbst glaube, was diese Dinge sind, erklärt Nelson, er selbst habe dazu (noch) keine Überzeugung: „Deshalb wollen wir uns das ja ansehen. Und deshalb habe ich mich an unsere Wissenschaftler gewandt.“

Das CNN-Interview mit Bill Nelson finden Sie HIER

Auf die weitere Nachfrage, was die NASA-Wissenschaftler denn herausgefunden haben, erklärt Nelson weiter: „Nun, sie sind dabei, sich das anzusehen.“ Und bietet der Journalistin an: „Wollen Sie, dass ich sie anrufe, sobald wir Antworten haben?“ Was Crane natürlich bejaht.

Des Weiteren erkundigte sich Rachel Crane dann auch nach dem bevorstehenden UFO-Bericht des Pentagons (…GreWi berichtete) und fragt, ob auch die NASA-Offiziellen über die Inhalte des Berichts gebrieft wurden und ob die NASA daran beteiligt sei. Hierzu erklärt der neue NASA-Chef:

„Ich selbst wurde über diese Dinge bereits vor einigen Jahren unterrichtet, als ich noch im Senatsausschuss der Streitkräfte tätig war. Die NASA wird diese Dinge natürlich sorgfältig aus Sicht der Wissenschaft untersuchen. Das ist es, was wir tun.“

Auf die Frage, ob er sich selbst wünsche, dass die NASA schon derzeit mehr in die Untersuchungen involviert sei, sagt Nelson:

„Nun, das sind wir ja bereits. Und ich habe es bereits in Gang gebracht. Ich bin seit einem Monat NASA-Administrator und ich habe bereits damit angefangen.“ Allerdings arbeite man nicht direkt an der Ausarbeitung des Pentagon-UFO-Report mit. „Aber ich kann Ihnen garantieren, dass wenn die NASA etwas dazu herausfindet, wird das Pentagon davon erfahren.“

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Recherchequellen: NASA, C-Span, CNN, eiegen recherchen GreWi

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