GreWi nachgefragt: Warum gibt es in Deutschland keine UAP-Task Force?

Geschrieben am 01.06.2021
von Andreas Müller

Lesezeit: ca. 2 Minuten Berlin (Deutschland) – Während das US-Verteidigungsministerium im Dezember 2017 mit „AATIP“ ein bislang geheimes UFO-Untersuchungsprogramm des Pentagons, sowie zahlreiche UFO-Sichtungen von Navy-Piloten bestätigt und im vergangenen Herbst mit der „UAP Task Force“ (UAPTF) die Einrichtung einer Untersuchungseinheit für UFO-Phänomene bekannt gegeben hat, gibt es seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland hier bis heute keine vergleichbare […]Lesezeit: ca. 2 Minuten
Symbolbild: Weltraumlagezentrum Copyright: Bundeswehr

Symbolbild: Weltraumlagezentrum
Copyright: Bundeswehr

Berlin (Deutschland) – Während das US-Verteidigungsministerium im Dezember 2017 mit „AATIP“ ein bislang geheimes UFO-Untersuchungsprogramm des Pentagons, sowie zahlreiche UFO-Sichtungen von Navy-Piloten bestätigt und im vergangenen Herbst mit der „UAP Task Force“ (UAPTF) die Einrichtung einer Untersuchungseinheit für UFO-Phänomene bekannt gegeben hat, gibt es seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland hier bis heute keine vergleichbare Stelle. Grenzwissenschaft-Aktuell.de (GreWi) hat beim Bundesministerium für Verteidigung nachgefragt, warum das so ist.

Wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums gegenüber GreWi-Herausgeber Andreas Müller erläutert, sei man an der derzeitigen Erstellung eines UFO-Berichts durch US-Verteidigungsministerium und -Geheimdienste nicht beteiligt. Auch verfüge man über keine mit der UAPTF vergleichbare Einrichtung und plane nach derzeitigem Kenntnisstand auch nicht, eine solche UFO-Untersuchungsstelle einzurichten.

„Das heißt aber nicht, dass das Ministerium und die Bundeswehr den Luft- und nahen Weltraum nicht beobachten und schützen“, versichert der Sprecher und führt dazu weiter aus: „In Deutschland verfolgen wir einen vernetzten Ansatz, in dem verschiedene Einrichtungen ressorübergreifend zusammenarbeiten: Das Weltraumlagezentrum warnt heute bereits vor Gefahren, die durch Weltraumschrott oder auch durch Asteroiden/Meteoriten entstehen. Der militärische Anteil des ressortgemeinsamen Weltraumlagezentrums wird Bestandteil des Weltraumkommandos der Bundeswehr werden und damit auch weiterhin diese Warnfunktion ausüben.

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Das Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr (ZGeoBw) stellt zudem allen Organisationsbereichen die benötigten Geoinformationen zur Verfügung. Dazu zählen zum Beispiel Wetterberichte oder Kartenmaterial. Das Zentrum für Geoinformationswesen deckt dabei alle Geoinformationen ab. Im Wesentlichen sind diese aus den Bereichen Biologie, Ethnologie, Fernerkundung, Geographie, Geodäsie, Geoinformatik, Geologie, Geophysik, Geopolitik, Hydroakustik, Hydrographie, Hydrologie, Kartographie, Klimatologie, Meteorologie, Ökologie, Ozeanographie und Photogrammetrie. Das Zentrum aktualisiert entsprechende Informationen, stellt Höhendaten her- und bereit und erstellt meteorologische Vorhersagen für die Bundeswehr und die NATO. Insgesamt gesehen, werden an diesen Dienststellen aber keine UFO-Phänomene studiert, sondern unterschiedliche Beobachtungsaspekte und Expertisen zusammengebracht.“

„Bislang gab es schlichtweg keine registrierten Vorfälle und Beobachtungen, die wir nicht technisch, meteorologisch oder astrophysikalisch erklären konnten. So ist etwa das Weltraumlagezentrum in der Lage, selbst kleinste Fragmente von Weltraumschrott zu detektieren. Größere oder gar gezielt gelenkte Objekte würden da also auffallen. Dennoch liegen derartige Beobachtungen nicht vor.“

„Schlussendlich haben wir in Deutschland offenbar auch nicht das Meldeaufkommen über unidentifizierte Phänomene, wie dies alleine schon aufgrund der sehr viel größeren geografischen Ausdehnung in den USA der Fall ist. Auch liegt in den USA offenbar eine sehr viel größere öffentliche Interessenlage vor.“

Obwohl es in Deutschland also keine eigene stattliche UFO-Forschungseinrichtung gibt, versichert der Sprecher des Verteidigungsministeriums dennoch, dass natürlich auch hier allen glaubhaften Meldungen über Beobachtungen von verschiedenen Stellen bodenständig nachgegangen wird – angefangen von den Polizeidienststellen, die dann bei Bedarf die Expertise weiterer Einrichtungen in Anspruch nehmen können.

Abschließend versichert der Sprecher: „Es ist also nicht so, dass uns Vorfälle in unserem Luftraum nicht interessieren, weil sie zunächst rätselhaft oder unerklärlich erscheinen. Es ist aber so, dass uns bislang keine derartigen Beobachtungen vorliegen, die nicht hätten erklärt werden können. Und wo keine Beobachtungen und Erkenntnisse über unidentifizierte Phänomene vorliegen, ergibt sich auch keine Notwendigkeit – etwa in Form einer UAP Task Force oder Ähnlichem – aktiv zu werden.“

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Quelle: eigene Recherche Grenzwissenschaft-Aktuell.de

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