Alex Birch: Neue Behauptungen des „Typen, der fliegende Untertassen fotografierte“

Geschrieben am 09.08.2022
von Andreas Müller

Lesezeit: ca. 9 Minuten Nur wenige UFO-Fotos, dürften es zu einer vergleichbaren Bekanntheit gebracht haben, wie die UFO-Aufnahme des damals 14-Jährigen Alex Birch aus Sheffield von 1962. Doch es war nicht die Detailfülle, durch die es Birchs Aufnahme in unzählige Bücher und Dokumentationen über UFOs geschafft hatte, sondern der Umstand, dass Birchs Fotos von Experten des britischen Luftfahrtministerium zunächst […]Lesezeit: ca. 9 Minuten
Alex Birchs Foto zeigt eine angebliche UFO-Flotte über Mosborough, in der Nähe von Sheffield, im März 1962. (Klicken sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.) Copyright A. Birch

Alex Birchs Foto zeigt eine angebliche UFO-Flotte über Mosborough, in der Nähe von Sheffield, im März 1962. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)
Copyright/Quelle: Alex Birch / www.drdavidclarke.co.uk

Nur wenige UFO-Fotos, dürften es zu einer vergleichbaren Bekanntheit gebracht haben, wie die UFO-Aufnahme des damals 14-Jährigen Alex Birch aus Sheffield von 1962. Doch es war nicht die Detailfülle, durch die es Birchs Aufnahme in unzählige Bücher und Dokumentationen über UFOs geschafft hatte, sondern der Umstand, dass Birchs Fotos von Experten des britischen Luftfahrtministerium zunächst als echt bewertet wurden, Alex selbst aber nur wenige Jahre später eine simple Fälschung eingestand. Seither gilt das Birch-Foto fast schon als Archetyp dafür, wie leicht man UFO-Fotos mit einfachsten Mitteln fälschen und damit sogar ausgewiesene Experten hereinlegen kann. Nur wenigen ist hingegen bekannt, dass sich Alex Birch später selbst von seiner Schwindel-Erklärung wieder distanzierte und die Aufnahme dann doch als echt deklarierte. In einer neuen Youtube-Dokumentation legt Alex Birch selbst nun neue Behauptungen über seine Aufnahmen vor, berichtet von Treffen mit der königlichen Familie und einem Telefonat mit John F. Kennedy.

– Bei dem folgenden Text handelt es sich um eine Übersetzung eines Artikels von Dr. David Clarke und Andy Roberts, der am 6. August 2022 unter dem Originaltitel „New claims in film by the ‘lad who photographed flying saucers’ auf Clarkes Webseite www. drdavidclarke.co.uk erstmals erschien. Die Übersetzung durch Grenzwissenschaft-Aktuell.de (GreWi) mit Genehmigung von Dr. David Clarke erstellt.

Alex Birch, dessen Fotos von UFOs Experten auf beiden Seiten des Atlantiks verwirrten, hat einen Film über seine Erfahrungen und Erlebnisse veröffentlicht – von denen er behauptet, dass sie Treffen mit der britischen Königsfamilie und ein Telefongespräch mit JFK beinhaltete.

In der Youtube-Doku „Beyond Perception“ sagt der in Sheffield geborene Alex, er habe an privaten Treffen mit Prinz Philip teilgenommen, der 2021 im Alter von 99 Jahren starb, und Lord Mountbatten, habe ihn, den damals 14-jährigen Alex gebten, ihn „Dickie“ zu nennen.

Beide Männer waren zu dieser Zeit für ihre Faszination für das UFO-Mysterium bekannt. In dem neuen Film behauptet Alex (selbst mitlerweile 74 Jahre alt) auch, er habe 1962 an einem transatlantischen Telefongespräch mit Präsident John F. Kennedy teilgenommen, nachdem sein Foto einer Flotte fliegender Untertassen weltweit Schlagzeilen gemacht hatte.

Die Ausgabe des „Daily Express“ vom 6. Oktober 1972. (Klicken sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)

Die Ausgabe des „Daily Express“ vom 6. Oktober 1972. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)

In dem 30-minütigen Film sagt Alex, ein Militärauto habe ihn und seinen Vater damals von ihrem Haus in der Nähe von Sheffield abgeholt, von wo aus sie zu einer US-Militärbasis gebracht wurden.

Bei ihrer Ankunft trafen sie dann auf Beamte der US Air Force und den Kommandanten der Basis. Während des Besuchs wurde er in ein Nebenzimmer gebracht, wo er mit einem Mann verbunden wurde, von dem er glaubte, dass es John F. Kennedy war.

Dieser Mann befragte Alex „ob es irgendwelche sichtbaren Markierungen auf den Objekten gab, auch wie hoch die Objekte flogen, wie groß sie waren und viele andere Dinge“. Er sagt, Kennedy sei besorgt gewesen, die Russen hätten „Geheimwaffen und erkundeten bereits den Weltraum“. Kennedy wurde im November 1963 ermordet, nachdem er das Apollo-Weltraumprogramm der NASA ins Leben gerufen hatte, das die ersten Menschen auf den Mond brachte.

Kurz vor dem Anruf war der damals 14-jährige Alex mit seinem Vater nach London gereist, wo sein Schwarz-Weiß-Foto und seine Box-Brownie-Kamera von Beamten des Luftfahrtministeriums untersucht wurden. Tatsächlich existiert heute noch eine in den 1990-er Jahren vom National Archive veröffentlichte MoD-Akte, die dieses Treffen dokumentiert.

Nach dem medialen Aufruhr um dieses Foto verschwand Alex aus der Öffentlichkeit. Aber fliegende Untertassen und UFOlogen verfolgten ihn angeblich weiterhin. Er wurde in der Schule verspottet und überall, wo er hinkam, war er als „der Typ, der fliegende Untertassen fotografiert hatte“ bekannt. 1972, als er 24 Jahre alt war, kontaktierte er die Zeitung „Daily Express“ und gestand hier, dass es sich um einen Scherz gehandelt habe. Er erschien sogar im Fernsehen mit jener Glasscheibe, auf die er seine „Untertassen“ gemalt hatte. Zehn Jahre lang hatte er seine Familie, Freunde und sogar das Luftfahrtministerium getäuscht, die die UFOs als „Eiskristalle“ etikettieren ließen. Der Trick, denn laut Alex war es lediglich ein Trick, funktionierte.

Heute sagt Alex hingegen, er wusste, dass das Foto echt war. Aber seine Manipulation der Medien (denen er seine Aufnahme fortan als Schwindel verkaufte) nahm die Hitze aus der ganzen Sache heraus: das Interesse an ihm ließ nach und er konnte sich darauf konzentrieren, seine berufliche Karriere aufzubauen und eine Familie zu ernähren. Aber sein Interesse an der Fotografie blieb und im Laufe der Jahre wurde er ein versierter Fotograf, der an zahlreichen Wettbewerben teilnahm und sie auch gewann.

Artikel in „News oft he World“ vom 2. September 1962. (Klicken sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)

Artikel in „News oft he World“ vom 2. September 1962. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)

In der Zwischenzeit wurde sein geradezu ikonenhaftes Foto einer fliegenden Untertasse weltweit in Büchern und Zeitschriften reproduziert. 1998 beschloss Alex, der keine Kopie des Originalnegativs mehr besaß, zurück ins Rampenlicht der Öffentlichkeit zu treten, um sein eigenes Urheberrecht an dem Bild zurückzufordern. Er wollte auch, dass die Welt die Wahrheit erfuhr: Er hat 1962 wirklich fliegende Untertassen gesehen und fotografiert. Nach einer kurzen Flut von medialem und ufologischem Interesse war seine Kehrtwende wieder schnell vergessen.

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Alex war es fortan egal, wer ihm glaubte, und als Großvater glaubte er, dass seine Abenteuer in der Ufologie nun der Vergangenheit angehörten. Bis zum Dienstag den 27. Januar 2004. An jenem Abend saß Alex, damals 55, mit seiner Frau in seinem Bungalow vor dem Fernseher, als es heftig zu schneien begann. Zu der Zeit versuchte Alex, sich ein geeignetes Motiv für den Wettbewerb seines örtlichen Fotovereins zu suchen, und dieser unerwartete Schneefall verführte ihn zu einer ungewöhnliche Nachtaufnahme. Also verließ Alex um 21.15 Uhr das Haus, ohne es seiner Frau zu sagen, und fuhr durch starken Schneefall in die Marktstadt Retford im ländlichen Nottinghamshire, wo er auf dem dortigen Marktplatz parkte. Der dicke Schnee und die relativ späte Stunde sorgten dafür, dass der Platz völlig verlassen und still war. Alex verbrachte einige Zeit damit, verschiedene Fotos des Platzes, der Straße und der Gebäude zu machen, die mit Schnee bedeckt waren und Lichter von Laternenpfählen und Gebäuden reflektierten. Hierzu verwendete er einen 35-mm-Umkehrfilm Fujia Sensia 200ASA, also einen Diafilm.

Nachdem er die Rolle mit sechsunddreißig Bildern verbraucht hatte, kehrte Alex nach Hause zurück und schickte den Film kurz darauf zur Entwicklung. Als die Dias zurückkamen, verbrachte er einige Zeit damit, sie auf einem kleinen batteriebetriebenen Betrachter zu Anzuschauen und ein geeignetes Dia für die Teilnahme am Wettbewerb seines örtlichen Fotoclubs zu finden. Er fand drei Aufnahmen, die perfekt waren und bemerkte dann ein seltsames Bild auf einem der Dias. Zu seinem Erstaunen sah er, als er näher hinsah, ein UFO. Ein UFO in der Form einer Untertasse, gleich neben dem Rathaus von Retford. Die Rathausuhr fixiert das Bild zeitlich um 23.08 Uhr.

Ein UFO über Retford, Nottinghamshire, 27. Januar 2004. (Klicken sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.) Copyright: Alex Birch

Ein UFO über Retford, Nottinghamshire, 27. Januar 2004. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)
Copyright: Alex Birch

Alex war sehr daran interessiert, uns von seinem neuen Foto zu berichten. Wir waren natürlich skeptisch. Schließlich sind die Chancen, dass jemand einmal ein Foto von einem wirklich anomalen UFO macht durchaus gegeben. Das zweimal im Leben zu tun, wäre, nun ja, eher „forteanisch“. Wir erinnerten uns an die Aufregung um Alex’ Foto von 1962, sein Geständnis von 1972 und seine anschließende Enthüllung, dass es doch echt war. Was ist also  passiert?

Alex wollte nicht zulassen, dass die Probleme, die mit seinem Foto von 1962 einhergingen, die Beurteilung dieses neuen Foto beeinflussten. Deshalb beschloss er, zunächst auf jegliche Öffentlichkeit zu verzichten. Er wollte nur wissen, was er da fotografiert hatte. Das erste Mal, dass wir das neue UFO-Bild sahen, war auf einer Dia-Kopie, die er uns geschickt hatte.

Wir dachten, es sei ein offensichtlicher Linseneffekt. Tatsächlich gibt es zahlreiche Lichter an Lampen und Gebäuden, und obwohl wir es nicht eindeutig zuordnen und beweisen konnten, schien eine Art Linseneffekt die einzig logische Schlussfolgerung zu sein. Am bezeichnendsten ist, dass Alex das Objekt nicht gesehen hat, als er die Fotos gemacht hat. Es ist ein Erfahrungswert, dass ein UFO-Detail, das erst nach der Verarbeitung bemerkt wird, fast immer ein Vogel-, Linseneffekt-, Kamera- oder Filmfehler ist. Alex war anderer Meinung und sagte uns, er glaube fest daran, dass das Bild auf dem Film ein Objekt am Himmel zeige: ein echtes UFO.

Trotz der Aussicht auf neue Medienaufmerksamkeit und Geld von diesem Foto war Alex nicht interessiert. Er wollte der Sache privat auf den Grund gehen und anstatt das Foto der UFO-Community anzuvertrauen – der er zutiefst misstraut – machte er sich daran, es selbst zu untersuchen.

Vergrößerung des UFO-Details auf Birchs Aufnahme in retford 2004. Copyright: Alex Birch

Vergrößerung des UFO-Details auf Birchs Aufnahme in Retford 2004.
Copyright: Alex Birch

Das Department of Physics and Astronomy der Sheffield University schloss alle himmlischen oder astronomischen Phänomene aus, und lokale Flugplätze bestätigten, dass in dieser Nacht kein Flugzeug über Retford war. Anschließend brachte er das Original-Dia zu den Kodak Laboratories in Lincoln. Deren technische Analyse schloss jegliche Möglichkeit von Linsenspiegelungen (Lens Flares), eine Doppelbelichtung, Trocknungsflecken, Retuschen oder einer Vielzahl anderer Möglichkeiten aus. Tatsächlich ergab die Kodak-Analyse, dass das UFO-Detail das gleiche Dichtemuster, die gleiche Farbe und Körnung wie das umgebende Bild hatte. Für die Kodak-Analysten darauf das daaufhin, dass, was auch immer „es“ war, dieses Etwas sich beim Fotografieren am Himmel befand. Robert Smith von Kodaks Labors ging sogar so weit, auf die Rückseite des Fotos zu schreiben: „Dieses Bild wurde in keiner Weise verändert oder manipuliert.“

Dann versuchte er es mit seinem alten Angstgegner, dem britischen Verteidigungsministerium. Nach mehreren Telefonaten mit Whitehall vereinbarte Alex einen Termin mit Linda Unwin, einer Beamtin vom dortigen UFO-Büro. Sie schlug ein Treffen vor und sagte Alex, dass „Verteidigungsexperten“ daran interessiert wären, sich das Dia anzusehen.

Ein Treffen wurde ordnungsgemäß für den 9. März 2004 arrangiert und Alex bat Andy Roberts, ihn zu begleiten. Es ist höchst ungewöhnlich, dass ein UFO-Zeuge von Mitarbeitern des Verteidigungsministeriums befragt wird, und noch ungewöhnlicher, dass sie zum Besuch im Hauptgebäude des Verteidigungsministeriums eingeladen werden. Das letzte Mal war dies 1962 passiert, als Alex, damals ein Schuljunge, mit seinem Vater das Luftfahrtministerium besuchte und Experten erlaubte, seine Box Brownie-Kamera und sein erstes Fotos mit den „fliegenden Untertassen“ zu untersuchen.

Der Besuch 2004 verlief jedoch nicht nach Plan. Alex und Andy wurden im Empfangsbereich von Linda Unwin und einer Kollegin empfangen, die sich des versprochenen „Treffens“ oder der Möglichkeit, dass Verteidigungsexperten das Dia ansehen, nicht bewusst zu sein schien. Sie nahm gerne eine Kopie zur Analyse mit, aber Alex und Andy kamen nicht weiter als bis zum reich verzierten Empfangsbereich. Alex glaubt, dass das Treffen abgesagt wurde, weil er ihnen nicht gesagt hatte, dass er Gäste mitbringt (sein Schwiegersohn war auch anwesend).

Seite des DGIA-(JARIC)-Reports zur Analysis des Retford-Fotos. (Klicken sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.) Crown Copyright

Seite des DGIA-(JARIC)-Reports zur Analysis des Retford-Fotos. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)
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In einem Folgeschreiben bat Unwin um eine Kopie des Negativs zur Prüfung durch einen „Defense Imagery Analyst“. Intelligence Agency (DGIA) mit Sitz bei RAF Brampton in Cambridgeshire. Dort analysieren Experten Luftaufnahmen und andere vom Militär stammende Bilder für nachrichtendienstliche Zwecke. In diesem Fall wurde Alex gesagt, dass UFO-Fotografien für die Bildexperten „nicht zum normalen Arbeitsablauf gehören“, „aber [sie] haben zugestimmt, dies in die wesentliche Verteidigungsarbeit einzupassen“.

Die Abteilung für Grafik und digitale Bildgebung schloss ihre Bewertung am 2. August 2004 ab. Ein Scan mit 2.400 dpi ermöglichte es ihnen, „bei größerer Vergrößerung die Struktur der Anomalie“ zu untersuchen, fand jedoch ebenso keine Hinweise auf Reflexionen oder Linsenreflexe. Der kurze Bericht endet mit den Worten: „Aus den eingereichten Beweisen können keine endgültigen Schlussfolgerungen gezogen werden, es mag Zufall sein, dass die beleuchtete Ebene des Objekts durch die Mitte des Rahmens verläuft, was auf eine mögliche Linsenanomalie hinweist, z. ein Tropfen Feuchtigkeit.“

Alex behauptet nun weiter, er habe später andere Treffen und Gespräche mit MoD-Mitarbeitern geführt, erklärt aber, dass weder er noch sie einer Erklärung dafür, was er auf Film festgehalten hat, näher gekommen seien. Als wir Alex im Frühjahr 2007 besuchten, war er begeistert von seinem neuen Foto und blieb davon überzeugt, dass er aufgrund der Beweise von Kodak und anderen Experten ein unbekanntes Luftobjekt auf Film festgehalten hatte.

Aber jetzt war da noch mehr. Alex hatte uns zuvor erzählt, dass er im Laufe der Jahre Dingen  ausgesetzt war, die man nur als übersinnliche Phänomene beschreiben kann. Er war von Poltergeistern und bizarren Audio- und elektromagnetischen Anomalien geplagt worden. Lichter am Himmel schienen ihm zu folgen und einmal war er vom Blitz getroffen worden. Diese Phänomene waren von anderen Mitgliedern seiner Familie beobachtet worden, die dies uns gerne bestätigten.

Alex mit seinem Foto von 1962 und seiner Box Brownie-Kamera. Copyright David Clarke

Alex mit seinem Foto von 1962 und seiner Box Brownie-Kamera.
Copyright David Clarke

Alex erzählte uns jetzt, dass an seinem zweiten Untertassen-Foto noch etwas Ungewöhnliches war. Er hatte spontane Rückerinnerungen an diese verschneite Nacht in Retford erlebt. Es handelte sich um Erinnerungs-Rückblenden mit Visionen einer gigantischen Untertasse, die über dem Platz schwebt. Er vermutete auch, dass es einen Zeitraum mit „fehlender Zeit“ (missing time) gegeben haben könnte.

Was soll man davon halten? Ist Alex also ein absoluter Fantast, der seit über 45 Jahren wiederholt versucht, die Medien, UFO-Ermittler und möglicherweise sogar seine Familie zu täuschen? Fakt ist, wir wissen es nicht. Es wäre leicht, Alex als Schwindler und Fantast abzutun. Schließlich weiß doch jeder, dass es keine echten UFOs gibt, und teilweise wegen Alex‘ (wenn auch später zurückgezogenen) Eingeständnisses, dass er das Foto von 1962 gefälscht hatte.

Fakt ist aber auch, dass niemand genau nachweisen und beweisen konnte, dass und wie – wenn überhaupt – Alex sein Originalfoto gefälscht hatte, und niemand, nicht einmal die Bildexperten des Verteidigungsministeriums, können mit Sicherheit sagen, was auf dem Foto zu sehen ist, das er am 27. Januar 2004 aufgenommen hat.

Alex hat gezögert, bevor er sein zweites Foto einem breiteren Publikum zeigen konnte. Er ist nicht an öffentlicher Bloßstellung noch an finanziellem Gewinn interessiert, was ihn aber auch nicht per als Betrüger ausschließt. Er ist nur darauf bedacht, dass seine Geschichten richtig und sachlich erzählt werden. Als skeptische Forteaner kennen wir Alex seit über 20 Jahren und erleben ihn und seine Familie als völlig normal, offen und ehrlich. Wir sind ratlos. Aber es muss eine Antwort geben, egal wie prosaisch oder außergewöhnlich. Also, was ist es?

Nach der Veröffentlichung seines Films auf YouTube und Vimeo sagte uns Alex:

„Es ist im Grunde ein Dokumentarfilm, der erklärt, was in meinem Leben von früher Kindheit an in Bezug auf UFOs und das Paranormale passiert ist. Obwohl das Dokument nur an der Oberfläche kratzt und es viel mehr zu erzählen gibt. Ich musste lange überlegen, ob ich bestimmte Dinge innerhalb des Dokumentarfilms veröffentlichen soll. Ich bin jetzt hartnäckig gegenüber den Äußerungen von Skeptikern, Trollen und denen, die ihren Lebensunterhalt in der Verleumdung von Menschen suchen, obwohl sie in Wirklichkeit absolut nichts über mich wissen.“

© David Clarke & Andy Roberts 2022