Chinas SETI sucht mit Super-Telskop FAST nach Technologie-Signalen aus dem Trappist-1-System

Geschrieben am 16.09.2025
von Andreas Müller

Peking (China) – Mit dem weltgrößten Radioteleskop, dem „Five-hundred-meter Aperture Spherical Radio Telescope“ (FAST) in der chinesischen Provinz Guizhou, beteiligen sich auch chinesische Astronomen an der Suche nach intelligenten Signalen aus dem fernen All. Jetzt haben die chinesischen SETI-Astronomen das gerade einmal 40 Lichtjahre entfernte Planetensystem um den Stern Trappist-1 ins Visier genommen.

Blick auf das idyllisch gelegene weltgrößte Radioteleskop „FAST“ in der chinesischen Provinz Guizhou.
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Das System um Trappist-1

Der rote Zwergstern Trappist-1 wird von gleich sieben Felsplaneten dicht umkreist. Einige dieser Planeten liegen dabei auch in der sogenannten habitablen, also potenziell lebensfreundlichen Zone um den Stern. Aufgrund seiner relativen Nähe gehört das Trappist-1-System zu den interessantesten Kandidaten für die Suche nach Leben und Intelligenz außerhalb unseres eigenen Sonnensystems.

Präzise Suche mit neuem Super-Teleskop

Wie das Team um Guang-Yuan Song von der chinesischen Dezhou University vorab via ArXiv.org berichtet, haben sie nun mit dem hochsensiblen FAST-Teleskop insgesamt 1,67 Stunden das Trappist-System ins Visier genommen und nach Signalen im Frequenzbereich von 1,05 bis 1,45 GHz und einer spektralen Auflösung von ~7.5Hz gesucht. Auf diese Weise könnten sogar extrem schwache Radiosignale von bis zu 2.04×10^10 Watt aus dem System detektiert werden. Sollte es also im Trappist-System eine Zivilisation geben, die Radiowellen in ähnlicher Weise erzeugt und nutzt wie wir Menschen, so wäre die Chance recht hoch, diese Signale mit der nun angewandten Methode auch zu finden.

Seit seiner Fertigstellung 2016 beteiligen sich die FAST-Astronomen auch an der internationalen Suche nach außerirdischer Intelligenz und sind unter anderem in die SETI-Initiative „Brealthrough Listen“ eingebunden (…GreWi berichtete).

Speziell haben die Astronomen und Astronominnen nach präzisen Radiosignalen gesucht, die sich langsam und einhergehend mit der Planetenbewegung leicht verändern würden. Der Grund: Solche Signale wären ein deutlicher Hinweis auf deren künstliche, technologische Herkunft und würden natürliche Emissionen nahezu ausschließen.

(K)ein Ergebnis

Allerdings, so berichten die Forschenden um Song auch, erbrachte die aktuelle Suche noch keine Anzeichen für eine derartige Technologie im Trappist-1-System. Doch auch in diesem zunächst ernüchternden Ergebnisses liegt für die Wissenschaftler und Wissenschaftler eine wichtige Information, zeigt es doch eine Obergrenze für die Anwesenheit bestimmter Frequenztransmitter im Trappist-1-System auf.

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Das Team will auch zukünftig Trappist-1 nach künstlichen Signalen absuchen, die bisherige Suche verfeinern und die Methode auf periodische und/oder kurzfristige Transmissionen ausweiten – Signale also, die bislang übersehen werden konnten.

WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
Webb: Erste Hinweise auf Atmosphäre um potenziell lebensfreundlichen Planeten um TRAPPIST-1 11. September 2025
FAST: China beginnt Suche nach Signalen Außerirdischer mit weltgrößtem Radioteleskop 13. Dezember 2020
Intelligenzen mit FAST-Teleskop soll bald beginnen 26. Oktober 2020
SETI: Chinas Riesen-Radioteleskop “FAST” beteiligt sich an “Breakthrough Listen” 21. Oktober 2016

Recherchequelle: ArXiv.org

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