Anthropologe und Bigfoot-Forscher Prof. Jeffrey Meldrum verstorben

Geschrieben am 12.09.2025
von Andreas Müller

Pocatello (USA) – Er war der vermutlich wichtigste Vertreter der wissenschaftlich fundierten Kryptozoologie und einer der bedeutendsten akademischen Fürsprecher für die biologische Realität der als Sasquatch und Bigfoot bezeichneten Großprimaten in den unberührten Wäldern Nordamerikas. Nach kurzer schwerer Krankheit ist der Anthropologe Prof. Jeffrey Meldrum im Alter von 67 Jahren verstorben.

Dr. Jeffrey Meldrum (1958–2025).
Copyright/Quelle: J. Meldrum

Geboren 1958, lehrte Meldrum seit 1993 als Professor für Anatomie & Anthropologie an der Idaho State University. Hier unterrichtete er menschliche Anatomie in den Graduiertenprogrammen für Gesundheitsberufe. Seine Forschung umfasste allgemein Fragen der evolutionären Morphologie der Wirbeltiere, insbesondere die Anpassungen der Primatenlokomotion und vor allem das Entstehen des aufrechten Gangs beim modernen Menschen.

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Sein Interesse an den, den angeblich in den nordamerikanischen Wäldern unentdeckt lebenden aufrecht gehenden Großprimaten, die landläufig als Sasquatch oder Bigfoot bekannt sind, zugeschriebenen Fußspuren wurde 1996 geweckt, als er in Washington eine Reihe dieser Spuren selbst untersuchten konnte. An diesen konnte Meldrum anatomische Merkmale feststellen, die nicht zur Vorstellung passten, dass es sich bei diesen Spuren um das Werk von Fälschern handele. Heute beherbergt sein Labor weit über 300 Abgüsse solcher Fußspuren, die diesen geheimnisvollen Primaten zugeschrieben werden.

Standbild aus den wohl bekanntesten Filmaufnahmen eines angeblichen Bigfoot von 1967.
Copyright: Pattern & Gimlin

Bis kurz vor seinem unerwarteten Tod führte Meldrum gemeinsame Labor- und Feldforschungen in ganz Nordamerika, aber auch in China und Russland durch. Über seine Ergebnisse hat er in zahlreichen populären wie auch fachwissenschaftlichen Publikationen, Interviews, Fernseh- und Radioauftritten sowie auf öffentlichen und professionellen Vorträgen berichtet. Internationale Forschungsergebnisse veröffentlichte Meldrum als Chefredakteur der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „The Relict Hominoid Inquiry“.

Sein Buch „Sasquatch: Legend Meets Science“, fasst seine eigenen und die Bewertungen anderer Wissenschaftler zu den zeitgenössischen Belegen für die Existenz der Kryptiden, sowie das traditionelle Wissen indigener Völker zu diesem Thema zusammen.

Neben seinen Untersuchungen von Fußspuren, untersuchte Meldrum auch andere Indizien und Beweise für die Existenz von Bigfoot und Sasquatch, wie beispielsweise Funde großer nestartiger Strukturen in den unberührten nordamerikanischen Wäldern, die an die Schlafnester anderer Großprimaten wie Schimpansen erinnern. Meldrum war zudem ein Fürsprecher der Echtheit des weltbekannten „Patterson-Gimlin“-Films aus dem Jahr 1967 (s. Abb. l.), der zur Ikone der Bigfoot-Forschung avancierte. Gemeinsam mit Kollegen konnte Meldrum immer wieder anatomisch aufzeigen, weshalb die oft wiederholte Behauptung, der Film zeige einen „Typen im Affenkostüm“ wissenschaftlich nicht haltbar ist.

Mit Jeff Meldrum verliert nicht nur die Kryptozoologie, sondern die anomalistische Forschung allgemein einen ihrer bedeutendsten Vertreter in den akademischen Wissenschaften.

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